HutKleiderei

Hutgeschichte

Kopfbedeckungen haben eine lange Tradition. Sie sind bereits seit rund 5.000 Jahren bekannt. Früher waren sie allerdings hauptsächlich Priestern, Herrschern und Königen vorbehalten, die damit ihre übergeordnete Stellung signalisieren wollten. Bei den Römern hatten nur freie Bürger das Recht, Hüte zu tragen.

Zwar tauchen in allen Epochen immer auch Mützen auf, aber Hüte waren über all die vergangenen Jahrhunderte EN VOGUE. So trugen die männlichen Griechen neben einer kegelförmigen Filzkappe, Pilos genannt oder einer phrygischen Mütze einen breitkrempigen Hut mit Sturmriemen, einen Petasos. Leicht liess er sich auf den Rücken schieben und in der Hitze nach vorn holen. Diesen trugen auch Frauen.

Frührenaissance

In der Frührenaissance trugen die Frauen wieder Hut z. B. einen Sella, in einer minder auffälligen Variante eines Hennin, eine Haube in spitzer oder stumpfer Kegelform, von der ein Schleier herabhing. Es kamen Barette in verschiedenen Formen in Mode, die zunehmend für beide Geschlechter ab dem 16. Jahrhundert bestimmend waren.

Selbst der Dreißigjährige Krieg kreierte neue Hutformen für die Männer: Rubenshüte mit Federn, auch Schlapp- oder Kavaliershut genannt. Frauen trugen Kappen oder einfache Tücher.

Die Wandlung

Zum Ende des 19. Jahrhunderts tauschten die Herren ihre Zylinder allmählich gegen runde steife Hüte ein (»Melone«). Die Frauen bevorzugten engere Kleider, dafür trugen sie dazu grosse, mit Blumen, Schleiern oder Federn geschmückte Hüte.

Um 1900 verliess niemand das Haus ohne einen Hut auf dem Kopf. Es entstanden immer neue Modelle, von denen einige auch heute noch getragen werden.

In den »Goldenen Zwanzigern«, eroberte Neues die Häupter: Canotiers, auch Kreissägen genannt für die Männer. Die jungen, feschen Damen trugen Aufschlaghüte oder Glockenhüte (Cloche). Dazu gefielen all die Formen und Modelle, die wir noch heute kennen.

Avantgarde

Aber nach 1960 verlor er auf ganzer Linie. Mütze und Cappy gewannen, im Auto störte der Hut und mit den 68ern wurde er endlich zum Symbol altmodischer und angestaubter Zeitgenossen. Ein Hut-Model reizte kurzfristig nochmals die Willigen, weil James Bond in einem Film diesen »Trilby« getragen hatte.

Mit der weiten Verbreitung des Autos und dem Trend der hochtoupierten Haarfrisuren nahm die Bedeutung von Kopfbedeckungen zunächst ab. Die Avantgarde-Designer entwerfen heute Aufsehen erregende Kreativmodelle, bei denen die schmückende Funktion im Vordergrund steht.

In der Steampunk-Kultur, die den viktorianischen Stil mit technischen Elementen mischt, dem Zylinder neues Leben eingehaucht und wird von Männern und Frauen in Kombination mit Schutzbrillen, Uhrwerken und anderen Verzierungen getragen. Und so wurde auch bei der jungen Zielgruppe wieder das Interesse geweckt.

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